Die deutsche Sprache als Türöffner

Als Mitarbeiterin der Flüchtlingshilfe Refugium, die in der Samtgemeinde Sickte für die Migrationsberatung zuständig ist, weiß Claudia Heyden-Rynsch genau, wer von den Geflüchteten neu in der SG Sickte ist – und noch einen Platz in einem Deutschkurs braucht. Sie hält Kontakt zu den Kursanbietern, die ehrenamtlich oder über einen regionalen Bildungsträger Grund- und Aufbaukenntnisse vermitteln.

Eine gemeinsame Sprache ist unabdingbar

Ausgangspunkt ist für sie: eine gemeinsame Sprache ist unabdingbar – sowohl fürs Ankommen hier in Deutschland als auch für das Miteinander in den Wohnstätten und Wohnungen. Diese Sprachbasis vereinfacht oder ermöglicht erst Beratung und ist bei den Behördengängen hilfreich. Sie ist Voraussetzung für ein Praktikum oder eine Arbeit. Und sie ermöglicht Therapie bei traumatisierten Menschen.

Claudia Heyden-Rynsch, die gesetzliche Regelung sieht vor, dass Deutsch-Kurse für Flüchtlinge und Asylbewerber mit einer Aufenthaltsperspektive und geklärtem Status obligatorisch sind und angeboten werden. Wie siehst Du das?

Das sehe ich sehr kritisch. Durch diese herkunftsbezogene Einschränkung auf Geflüchtete aus fünf Ländern wird eine große Zahl geflüchteter Menschen von vornherein ausgeschlossen. Dies kann zu Unzufriedenheit und Frust führen. Zum anderen vergeben wir uns die Chance, hochmotivierte Menschen angemessen zu fördern und zu integrieren. Allerdings ist gegenwärtig der politische Wille bis hin zum Bundespräsidenten vernehmbar, alle Geflüchteten so früh wie möglich sprachlich zu fördern.

Wer sind die typischen Deutschkurs-Anbieter, wie bleibst Du da auf dem Laufenden, welche Kurse es wo gibt?

Als zentral-koordinierende Stelle sind die Volkshochschulen vorgesehen. Sie bieten auch selbst Kurse auf allen Stufen an. Daneben gibt es eine Vielzahl privater Bildungsträger, die allerdings auch ein eigen-wirtschaftliches Interesse verfolgen. Entscheidend sind die Qualität der Lehrkraft und die des Curriculums. Insgesamt ist das Angebot beinahe unüberschaubar geworden. Da ist es kein Wunder, wenn es an Abstimmungen hinsichtlich Einstieg, Niveaus und Weiterführung fehlt.

Deshalb organisiert MiteinanderBUNT ergänzend zum Angebot der VHS Sprachkurse für Kleingruppen, in denen das Lernen individueller gestaltet werden kann.

Gefördert durch die

Migration in Deutschland